Wer sich länger mit Yoga beschäftigt, kommt irgendwann einmal mit der Yoga-Philosophie in Berührung. Das Yoga Sutra von Pantañjali ist das Standardwerk zu Ashtanga, den acht Gliedern des Yoga. Er erklärt darin, wie man Yoga praktiziert, um die Befreiung des Selbst zu erreichen. Das ist möglich, wenn jede einzelne der acht Glieder verstanden und befolgt wird.
Yoga ist vielmehr als nur die körperlichen Yogaübungen (Asanas) und Meditation. Auch das Verhalten gegenüber unserer Umwelt und gegenüber uns selbst spielen eine wichtige Rolle für den persönlichen Yogaweg. Yama und Niyama sind die ersten beiden der acht Glieder nach Pantañjali.
Heute möchte ich euch die fünf Übungen für die moralische Disziplin YAMA und fünf Übungen für die Selbstbeherrschung NIYAMA kurz im Überblick vorstellen.
Das sind die fünf Übungen für die Selbstbeherrschung Yama
- Ahimsa – Gewaltlosigkeit, Rücksicht, niemanden verletzen
- Satya – immer die Wahrheit sagen, ehrlich sein, nicht lügen
- Asteya – nicht stehlen, keine Ideen klauen, nicht begehren
- Brahmacharya – Selbstbeschränkung, Enthaltsamkeit
- Aparigraha – nicht anhaften, nicht horten, nicht gierig sein
Die Sanskrit Begriffe Ahimsa, Satya, Asteya, Brahmacharya und Aparigraha mögen auf den ersten Blick befremdlich klingen. Wenn man aber über die Bedeutung nachdenkt, merkt man die Ähnlichkeit zu den moralischen Vorstellungen und Verhaltensregeln in vielen anderen Kulturen.
Das sind die fünf Übungen für die moralische Disziplin Niyama
- Shauca – Sauberkeit, Reinheit von Körper und Geist
- Samtosha – Bescheidenheit, Zufriedenheit mit seinem Leben sein
- Tapas – Erhitzen des Körpers, Feuer, Freiwillige Entbehrung
- Svadhyaya – Selbststudium, Selbstreflexion
- Ishvarapranidhana – Gottvertrauen, Hinwendung zu Gott oder an ein höheres Prinzip
Die acht Stufen des Yoga
Niyama ist nach Yama die zweite von den acht Stufen des Raja oder Ashtanga Yoga nach Pantañjali. Niyama beschreibt eine Art Verhaltenskodex für den Umgang mit sich selbst. Dadurch wird man nicht nur eine äußerliche, sondern auch eine innerlich Reinheit erzielt. Mit der Haltung gegenüber uns selbst ist gemeint, dass wir einen friedvollen und achtsamen Umgang mit uns selbst finden, uns selbst besser kennenlernen und verstehen können. Achtsamkeit in all unserem Tun ist nicht nur bei Shauca, Samtosha, Tapas, Svadhyaya und Ishvarapranidhana der richtige Yogaweg.
Wie sieht es bei euch aus?
Schreib mir doch, wie du es im hektischen Alltag schaffst eines oder alle der Prinzipien von Yama und Niyama umzusetzen. Ich freue mich über deinen Kommentar.
Namasté,
deine Stefanie
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