Als Yogalehrerin für Schwangere und Mamas zur Rückbildung ist es mir wichtig, Meditation und Entspannung in meine Yogakurse einzubauen. Genau zu diesem Thema habe ich ein tolles Buch entdeckt: Mama werden, Mama sein.

Dieses wunderbare Buch von Katrin Michel bietet für jede einzelne Schwangerschaftswoche und die erste Zeit mit dem Baby genau die passende Meditation. In den über 20 Meditationen für Schwangere dreht sich alles um die jeweiligen Themen der entsprechenden Schwangerschaftswoche z.B. wie das Herzchen anfängt zu schlagen, das Baby im Bauch Purzelbäume schlagen möchte oder geduldiges Warten auf die Geburt.

Für die Zeit nach der Geburt, gibt es eine große Auswahl für Wochenbett, Stillzeit und auch für bestimmte Themen wie beispielsweise Kaiserschnitt oder Beckenboden. Sehr schön ist auch die Meditation für den frischgebackenen Papa. Für mich als Pränatal und Postnatal Yogalehrerin gibt mir das Buch eine vielseitige Auswahl an Meditation, die wunderbar für die Shavasana-Entspannung am Ende der Yoga-Stunde geeignet sind. Wenn du zu Hause eine Meditation üben möchtest, kannst du dir diese entweder vorlesen lassen oder du nimmst dich dabei auf, wie du sie laut liest und hörst dir deine selbst gesprochene Meditation an. Als Beispiel für eine Meditation findest du hier „Dein Baby – ein kleiner Musiker“, geeignet vor allem für Schwangere im 2. Trimester.

Baby im Bauch

Meditation für die 16. und 17. Schwangerschaftswoche

Dein Baby – ein kleiner Musiker

Immer mehr Fähigkeiten kommen auch in diesen beiden Wochen zu dem schon bereits bestehenden Repertoire deines kleinen Untermieters hinzu. Bereits erworbene Fähigkeiten werden geübt und stetig erweitert. Die Meditation „Dein Baby – ein kleiner Musiker“ zeigt dir eindrucksvoll, in welchem rasanten Tempo dein kleiner Schatz wächst.

Lass dir für die folgenden Zeilen ausreichend Zeit und genieße den Moment, den du nur mit deinem Baby teilst. Vielleicht möchtest du dir den Text auch von deinem Partner vorlesen lassen. Besonders gut eignet sich dafür die Einstiegsentspannung, bei der du deinen Körper entspannen und so richtig zur Ruhe kommen kannst. Diese findest du auf Seite 8. Wenn du möchtest, kannst du deine Meditation mit dem immer gleichen Schlussteil auf Seite 9 beenden. Nun wünsche ich dir viel Freude mit dem Text und viele schöne Eindrücke in den folgenden Minuten.

Besuche in Gedanken dein Baby. Du kannst sehen, wie es ganz entspannt in deiner Gebärmutter liegt und wie es sich vom umgebenden, schützenden Fruchtwasser sanft hin und her wiegen lässt.

Dein Baby ist jetzt vor allem mit Wachsen beschäftigt. Denke zurück, wie klein und winzig es noch vor ein paar Wochen war und welch unglaubliches Wunder sich bis jetzt in deinem Bauch vollzogen hat. Betrachte den Kopf deines Kindes. Zusammen mit dem Hals richtet er sich immer weiter auf und bildet jetzt schon fast eine Gerade. Stell dir vor, wie neue Knochen entstehen und auch die winzigen Muskeln im Rücken allmählich kräftiger werden und anfangen, dein Baby zu tragen. Vielleicht hast du Lust, einmal vom Kopf über den Hals und den Rücken bis hin zu den kleinen Beinchen und Füßchen zu streichen. Nimm dir einen Augenblick lang Zeit für diese liebevollen, sanften Berührungen. Bestimmt genießt auch dein Baby diese besondere Aufmerksamkeit in diesem Moment.

Das Gehör des kleinen Wesens entwickelt sich nun immer weiter. Zwar kann es noch nicht hören, aber stell dir vor, wenn du ein Instrument zum Klingen bringst, werden bereits jetzt die Töne über die kleinen Knochen an dein Kind weitergegeben. So kann das kleine Wesen jetzt schon Töne erspüren.

Wandere nun mit deiner Achtsamkeit in den Körper deines Babys. Stell dir vor, wie die Lunge, das lebenswichtige Organ, sich weiterentwickelt. Denke an die Geburt deines Kindes, dann werden sich die Lungenbläschen beim allerersten Atemzug öffnen. Die Lunge deines Babys vollbringt in diesem Augenblick wahre Wunder und ermöglicht das selbstständige Atmen.

Baby gezeichnet

Wenn du magst, kannst du nun deine Nabelschnur betrachten. Stell sie dir als Verbindung zwischen dir und deinem Baby vor. Sie ist die Versorgungsleitung zu deinem Kind. Alle lebenswichtigen Nährstoffe können so zu ihm gelangen. Deine Nabelschnur ist so stabil wie ein mit Wasser gefüllter Gartenschlauch. Sei ganz sorgenfrei, es kann nur sehr selten zu Knoten oder Schleifen kommen. Vielleicht nimmst du dir ein wenig Zeit und beobachtest den Nährstoff-Fluss von dir zu deinem Kind und genießt dabei den Gedanken, dass nur du alleine dein Kind ernähren kannst.

Vielleicht möchtest du deinem Baby noch ein liebevolles Lächeln schenken, bevor du gedanklich zu deinem Körper zurückkehrst. Fühle in dich hinein.

Dein Körper gewöhnt sich immer mehr an die neue Situation und auch dein Bauch rundet sich immer mehr. Denke mit Wohlwollen an dein wachsendes Bäuchlein und werde dir darüber klar, welch wunderbare Heimat du deinem Kind damit schenkst.

Stelle dir deine Plazenta doch einmal ganz genau vor und werde dir bewusst, dass sie nicht nur wichtig für die Versorgung deines Kindes ist. Sie spielt auch eine besondere Rolle im Hormonhaushalt und ist mitverantwortlich dafür, dass deine Schwangerschaft aufrechterhalten wird. Vielleicht möchtest du deiner Plazenta einmal ein ganz ausgiebiges Lächeln schenken und sie somit beim weiteren Wachstum unterstützen.

Dein Baby wächst in einem erstaunlichen Tempo. Vielleicht ist es nun schon so groß und kräftig geworden, dass du seine Bewegungen bald spüren kannst. Horche geduldig in dich hinein und spüre, ob sich vielleicht schon etwas regt. Sei aber nicht verwundert, wenn es noch eine Weile dauert.

Nimm dir weiterhin viel Zeit, um dich zu erholen und zu entspannen, wenn du dich müde oder abgespannt fühlst. So kannst du neue Kraft und Energie sammeln.  Spüre noch einmal nach und genieße deine aufkommenden Gefühle.

Nach der Meditation ist Platz für eigene Gedanken und Notizen. Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe auf, was dir zu folgenden Fragen einfällt:

  • Wie fühlst du dich heute?
  • Welche Gefühle hast du, wenn du an dein Baby denkst?
  • Welche körperlichen Veränderungen kannst du feststellen?
  • Bemerkst du schon erste Bewegungen deines Babys?
  • Was ist Schönes in den letzen Tagen passiert?

Diese schöne Meditation und die Fragen sind aus dem Buch: „Mama werden, Mama sein.“ von Katrin Michel. Vielen Dank für die schöne Zusammenarbeit liebe Katrin!

Illustrationen zu den Meditationen

Ich finde es wirklich eine tolle Idee, dass große und kleine Kinder die Illustrationen zum Buch gezeichnet haben. Die drei Bilder in diesem Blogartikel zeigen, wie diese kreativen Illustrationen entstanden sind. In der Hamburger Kunstschule KRABAX haben insgesamt 104 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 16 Jahren an der Entstehung der besonderen Werke rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und Familie gearbeitet. Die Bilder passen sehr gut zu den einzelnen Meditationen und verschönern das Buch ungemein.

Über die Autorin Katrin Michel:

Die studierte Biologin Katrin Michel arbeitet als Pädagogin in einem Hamburger Kindergarten. Die zweifache Mama unterrichtet zudem Yogakurse für Schwangere. Über das Pränatal Yoga haben wir uns übrigens kennengelernt:

Vor zwei Jahren durfte ich Katrin Michel in Hamburg als Yogalehrerin für Schwangere ausbilden. Seitdem stehen wir in Kontakt und ich freue mich wirklich sehr, dass sie inzwischen ihre Meditation bei den Pränatal Yogakursen einfließen lassen kann und neben diesem wundervollen Buch auch 2 CD´s mit ihren Meditation herausgebracht hat.

Weitere Inspirationen zu Yoga & Meditation in der Schwangerschaft

Schau unbedingt auch auf meinem YouTube-Kanal vorbei! Dort zeige ich dir weitere Yogaübungen für Schwangere und kurze Yoga-Einheiten, Meditationen und Atemübungen für das Ausprobieren zu Hause.

Zusätzlich findest du im Yogastern-Blog noch viele weitere Artikel rund um das Thema Schwangerschaft und wie dir Yoga in schwierigen Momenten helfen kann, z.b. diese hier:

Ich wünsche euch eine entspannte Schwangerschaft und auch viele Ruhe bei der ersten Zeit mit dem Baby.

Namasté,
Stefanie

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One Comment

  1. Meditation ist ein wunderbares Werkzeug um uns wieder zu erden und uns zu uns selbst zu führen. Gerade in unserer sehr schnelllebigen und hektischen Zeit. Ich habe darüber auch einen Artikel zum Thema „Meditation – Elixier für die Seele“ auf meinem Yogablog veröffentlicht. Vielleicht magst du einmal rüber hüpfen:
    https://www.ganzwunderbar.com/meditation-lernen/
    Ganzwunderbare Grüße
    Melanie

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